Zur Lage der Nation Bemerkungen zur Sprache, Literatur, Kultur, Politik und zu den Medien in Deutschland Herausgegeben von Helmut Arntzen Nummer 26 (Dezember 2010) INHALT: VON DER LITERATUR:
Deutsche Lyrik, kommentiert. Klassik 2.Teil. VON DER GEGENWART: Gestern (Wie
immer – Aus alten Blättern – Aus einem ganz alten Blatt) – Öffentlichkeit und
Privatheit VON DER LITERATUR Deutsche Lyrik: Klassik :
2. Teil Der junge Schiller,
zu dem wir nun übergehen, sah 1782 sein erstes Stück, „Die Räuber“, auf der
Mannheimer Bühne. Noch im selben Jahre veröffentlichte er die „Anthologie auf
das Jahr 1782“ mit vornehmlich eigenen Gedichten. Unter ihnen ist die „Gruppe
aus dem Tartarus“ wohl das bedeutendste, das einen ewigen Augenblick des
Schreckens im Geist des „Sturm und Drang“ erfaßt. GRUPPE AUS DEM TARTARUS Horch - wie Murmeln des
empörten Meeres, Wie
durch hohler Felsen Becken weint ein Bach, Stöhnt dort dumpfigtief
ein schweres leeres, Qualerpreßtes
Ach! Schmerz
verzerret Ihr Gesicht - Verzweiflung
sperret Ihren
Rachen fluchend auf. Hohl sind ihre Augen -
ihre Blicke Spähen bang nach des
Cocytus Brücke, Folgen
tränend seinem Trauerlauf. – Fragen sich einander
ängstlich leise, Ob
noch nicht Vollendung sei! – Ewigkeit schwingt über
ihnen Kreise, Bricht
die Sense des Saturns entzwei. Der Lyriker Schiller aber
verdankt seinen Ruhm der Ballade und dem philosophischen Gedicht. Schiller
war über Mannheim, Leipzig, Dresden und Weimar nach Jena gekommen, wo er seit
1789 als Geschichtsprofessor lehrte. 1794 kam er durch die von ihm gegründete
Zeitschrift „Die Horen“ mit Goethe in näheren Kontakt, dem er längere Zeit
eher mit Mißtrauen gegenübergestanden hatte. 1797 gilt als das Balladenjahr beider
Dichter, die Balladen Schillers sind besonders populär, uns aber großenteils
fremd geworden. Vor diesen ist das Gedicht „Das verschleierte Bild zu Sais“
entstanden, nämlich 1795 für die „Horen“. In ihm versucht Schiller das
Wahrheitsthema zum Thema erzählender Lyrik zu machen. DAS VERSCHLEIERTE BILD ZU
SAIS Ein Jüngling, den des
Wissens heißer Durst Nach Sais in Ägypten
trieb, der Priester Geheime Weisheit zu
erlernen, hatte Schon manchen Grad mit
schnellem Geist durcheilt, Stets riß ihn seine Forschbegierde
weiter, Und kaum besänftigte der
Hierophant Den ungeduldig Strebenden.
„Was hab ich, Wenn ich nicht alles
habe?“ sprach der Jüngling. „Gibts etwa hier ein
Weniger und Mehr? Ist deine Wahrheit wie der
Sinne Glück Nur eine Summe, die man
größer, kleiner Besitzen kann und immer
doch besitzt? Ist sie nicht eine einzge,
ungeteilte? Nimm einen Ton aus einer
Harmonie, Nimm eine Farbe aus dem
Regenbogen, Und alles, was dir bleibt,
ist nichts, solang Das schöne All der Töne
fehlt und Farben.“ Indem sie einst so
sprachen, standen sie In einer einsamen Rotonde
still, Wo ein verschleiert Bild
von Riesengröße Dem Jüngling in die Augen
fiel. Verwundert Blickt er den Führer an
und spricht: „Was ists, Das hinter diesem Schleier
sich verbirgt?“ „Die Wahrheit“, ist die
Antwort. - „Wie?“ ruft jener, „Nach Wahrheit streb ich
ja allein, und diese Gerade ist es, die man mir
verhüllt?' „Das mache mit der
Gottheit aus“, versetzt Der Hierophant. „Kein
Sterblicher, sagt sie, Rückt diesen Schleier, bis
ich selbst ihn hebe. Und wer mit ungeweihter,
schuldger Hand Den heiligen, verbotnen
früher hebt, Der, spricht die Gottheit
-“ „Nun?“ - „Der sieht die Wahrheit.“ „Ein seltsamer
Orakelspruch! Du selbst, Du hättest also niemals
ihn gehoben?“ „Ich? Wahrlich nicht! Und
war auch nie dazu Versucht.“ - „Das fass ich
nicht. Wenn von der Wahrheit Nur diese dünne
Scheidewand mich trennte -“ „Und ein Gesetz“, fällt
ihm sein Führer ein. „Gewichtiger, mein Sohn,
als du es meinst, Ist dieser dünne Flor -
für deine Hand Zwar leicht, doch
zentnerschwer für dein Gewissen.“ Der Jüngling ging
gedankenvoll nach Hause. Ihm raubt des Wissens
brennende Begier Den Schlaf, er wälzt sich
glühend auf dem Lager Und rafft sich auf um
Mitternacht. Zum Tempel Führt unfreiwillig ihn der
scheue Tritt. Leicht ward es ihm, die
Mauer zu ersteigen, Und mitten in das Innre
der Rotonde Trägt ein beherzter Sprung
den Wagenden. Hier steht er nun, und
grauenvoll umfängt Den Einsamen die lebenlose
Stille, Die nur der Tritte hohler
Widerhall In den geheimen Grüften
unterbricht. Von oben durch der Kuppel
Öffnung wirft Der Mond den bleichen,
silberblauen Schein, Und furchtbar wie ein
gegenwärtger Gott Erglänzt durch des
Gewölbes Finsternisse In ihrem langen Schleier
die Gestalt. Er tritt hinan mit
ungewissem Schritt, Schon will die freche Hand
das Heilige berühren, Da zuckt es heiß und kühl
durch sein Gebein Und stößt ihn weg mit
unsichtbarem Arme. Unglücklicher, was willst
du tun? So ruft In seinem Innern eine
treue Stimme. Versuchen den Allheiligen
willst du? Kein Sterblicher, sprach
des Orakels Mund, Rückt diesen Schleier, bis
ich selbst ihn hebe. Doch setzte nicht derselbe
Mund hinzu: Wer diesen Schleier hebt,
soll Wahrheit schauen? „Sei hinter ihm, was will!
Ich heb ihn auf.“ (Er rufts mit lauter
Stimm.) „Ich will sie schauen.“ Schauen! Gellt ihm ein langes Echo
spottend nach. Er sprichts und hat den
Schleier aufgedeckt. Nun, fragt ihr, und was
zeigte sich ihm hier? Ich weiß es nicht.
Besinnungslos und bleich, So fanden ihn am andern
Tag die Priester Am Fußgestell der Isis
ausgestreckt. Was er allda gesehen und
erfahren, Hat seine Zunge nie
bekannt. Auf ewig War seines Lebens
Heiterkeit dahin, Ihn riß ein tiefer Gram
zum frühen Grabe. „Weh dem“, dies war sein warnungsvolles
Wort, Wenn ungestüme Frager in
ihn drangen, „Weh dem, der zu der
Wahrheit geht durch Schuld, Sie wird ihm nimmermehr
erfreulich sein.“ Auch Schillers
Gedankenlyrik ist uns vielfach ferngerückt. Die rhetorische Tendenz, der
Versuch, Begriffliches allegorisch zu fassen, erscheint uns problematisch und
manchmal hinter den Möglichkeiten der Lyrik der Goethe-Zeit zurückzubleiben.
Aber Schiller hat es auch verstanden, in einem Gedicht wie „Die Weltweisen“
von 1795 (das zuerst „Die Taten der Philosophen“ hieß) der Rhetorik Ironie
abzugewinnen. Nicht um eine Versinnlichung des Begriffs, sondern um dessen
Infragestellung geht es hier (anfänglich am Beispiel des Satzes vom
Widerspruch). DIE WELTWEISEN Der Satz, durch welchen
alles Ding Bestand und Form
empfangen, Der Kloben, woran Zeus den
Ring Der Welt, die sonst in
Scherben ging, Vorsichtig aufgehangen, Den nenn ich einen großen
Geist, Der mir ergründet, wie er
heißt, Wenn ich ihm nicht drauf
helfe – Er heißt: Zehn ist nicht
Zwölfe. Der Schnee macht kalt, das
Feuer brennt, Der Mensch geht auf zwei
Füßen, Die Sonne scheint am
Firmament, Das kann, wer auch nicht
Logik kennt, Durch seine Sinne wissen. Doch wer Metaphysik
studiert, Der weiß, daß, wer
verbrennt, nicht friert, Weiß, daß das Nasse
feuchtet Und daß das Helle
leuchtet. Homerus singt sein
Hochgedicht, Der Held besteht Gefahren, Der brave Mann tut seine
Pflicht Und tat sie, ich verhehl
es nicht, Eh noch Weltweise waren; Doch hat Genie und Herz
vollbracht, Was Lock und Descartes nie gedacht, Sogleich wird auch von
diesen Die Möglichkeit bewiesen. Im Leben gilt der Stärke
Recht, Dem Schwachen trotzt der
Kühne, Wer nicht gebieten kann,
ist Knecht, Sonst geht es ganz
erträglich schlecht Auf dieser Erdenbühne. Doch wie es wäre, fing der
Plan Der Welt nur erst von
vornen an, Ist in Moralsystemen Ausführlich zu vernehmen. „Der Mensch bedarf des
Menschen sehr Zu seinem großen Ziele, Nur in dem Ganzen wirket
er, Viel Tropfen geben erst
das Meer, Viel Wasser treibt die
Mühle. Drum flieht der wilden
Wölfe Stand Und knüpft des Staates
daurend Band.“ So lehren vom Katheder Herr Pufendorf und Feder. Doch weil, was ein
Professor spricht, Nicht gleich zu allen
dringet, So übt Natur die
Mutterpflicht Und sorgt, daß nie die Kette
bricht Und daß der Reif nie
springet. Einstweilen, bis den Bau
der Welt Philosophie zusammenhält, Erhält sie das Getriebe Durch Hunger und durch
Liebe. Das Gedicht „Das Ideal und
das Leben“, ebenfalls von 1795, ist vielleicht das berühmteste von Schillers
Gedankenlyrik. Es hieß auch „Das Reich der Schatten“ und „Das Reich der
Formen“ und ist der beeindruckende Versuch, Schillers Ästhetik als Ausgleich
und Versöhnung lyrisch sagbar zu machen. Erst der Vergleich mit den
Prosatexten zur Ästhetik könnte zeigen, ob dies nur eine wirkungsvolle
Übertragung oder eine eigenständige Verarbeitung der zentralen Themen der
Schillerschen Ästhetik ist. DAS IDEAL UND DAS LEBEN Ewigklar und spiegelrein
und eben Fließt das zephirleichte
Leben Im Olymp den Seligen
dahin. Monde wechseln und
Geschlechter fliehen, Ihrer Götterjugend Rosen
blühen Wandellos im ewigen Ruin. Zwischen Sinnenglück und
Seelenfrieden Bleibt dem Menschen nur
die bange Wahl; Auf der Stirn des hohen
Uraniden Leuchtet ihr vermählter
Strahl. Wollt ihr schon auf Erden
Göttern gleichen, Frei sein in des Todes
Reichen, Brechet nicht von seines
Gartens Frucht. An dem Scheine mag der
Blick sich weiden, Des Genusses wandelbare
Freuden Rächet schleunig der
Begierde Flucht. Selbst der Styx, der neunfach
sie umwindet, Wehrt die Rückkehr Ceres'
Tochter nicht, Nach dem Apfel greift sie,
und es bindet Ewig sie des Orkus
Pflicht. Nur der Körper eignet
jenen Mächten, Die das dunkle Schicksal
flechten, Aber frei von jeder
Zeitgewalt, Die Gespielin seliger
Naturen Wandelt oben in des
Lichtes Fluren, Göttlich unter Göttern,
die Gestalt. Wollt ihr hoch auf ihren
Flügeln schweben, Werft die Angst des
Irdischen von euch. Fliehet aus dem engen,
dumpfen Leben In des Ideales Reich! Jugendlich, von allen
Erdenmalen Frei, in der Vollendung
Strahlen Schwebet hier der
Menschheit Götterbild, Wie des Lebens schweigende
Phantome Glänzend wandeln an dem
stygschen Strome Wie sie stand im
himmlischen Gefild, Ehe noch zum traurgen
Sarkophage Die Unsterbliche herunterstieg. Wenn im Leben noch des
Kampfes Waage Schwankt, erscheinet hier
der Sieg. Nicht vom Kampf die
Glieder zu entstricken, Den Erschöpften zu
erquicken, Wehet hier des Sieges
duftger Kranz. Mächtig, selbst wenn eure
Sehnen ruhten, Reißt das Leben euch in
seine Fluten, Euch die Zeit in ihren
Wirbeltanz. Aber sinkt des Mutes
kühner Flügel Bei der Schranken
peinlichem Gefühl, Dann erblicket von der
Schönheit Hügel Freudig das erflogne Ziel. Wenn es gilt, zu herrschen
und zu schirmen, Kämpfer gegen Kämpfer
stürmen Auf des Glückes, auf des
Ruhmes Bahn, Da mag Kühnheit sich an
Kraft zerschlagen, Und mit krachendem Getös
die Wagen Sich vermengen auf
bestäubtem Plan. Mut allein kann hier den
Dank erringen, Der am Ziel des Hippodromes
winkt, Nur der Starke wird das
Schicksal zwingen, Wenn der Schwächling
untersinkt. Aber der, von Klippen
eingeschlossen, Wild und schäumend sich
ergossen, Sanft und eben rinnt des
Lebens Fluß Durch der Schönheit stille
Schattenlande, Und auf seiner Wellen
Silberrande Malt Aurora sich und
Hesperus. Aufgelöst in zarter
Wechselliebe, In der Anmut freiem Bund
vereint, Ruhen hier die
ausgesöhnten Triebe, Und verschwunden ist der
Feind. Wenn, das Tote bildend zu
beseelen, Mit dem Stoff sich zu
vermählen, Tatenvoll der Genius
entbrennt, Da, da spanne sich des
Fleißes Nerve, Und beharrlich ringend
unterwerfe Der Gedanke sich das
Element. Nur dem Ernst, den keine
Mühe bleichet, Rauscht der Wahrheit tief
versteckter Born, Nur des Meißels schwerem
Schlag erweichet Sich des Marmors sprödes
Korn. Aber dringt bis in der
Schönheit Sphäre, Und im Staube bleibt die
Schwere Mit dem Stoff, den sie
beherrscht, zurück. Nicht der Masse qualvoll
abgerungen, Schlank und leicht, wie
aus dem Nichts gesprungen, Steht das Bild vor dem
entzückten Blick. Alle Zweifel, alle Kämpfe
schweigen In des Sieges hoher
Sicherheit, Ausgestoßen hat es jeden
Zeugen Menschlicher
Bedürftigkeit. Wenn ihr in der Menschheit
traurger Blöße Steht vor des Gesetzes
Größe, Wenn dem Heiligen die
Schuld sich naht, Da erblasse vor der
Wahrheit Strahle Eure Tugend, vor dem
Ideale Fliehe mutlos die
beschämte Tat. Kein Erschaffner hat dies
Ziel erflogen, Über diesen grauenvollen
Schlund Trägt kein Nachen, keiner
Brücke Bogen, Und kein Anker findet
Grund. Aber flüchtet aus der
Sinne Schranken In die Freiheit der
Gedanken, Und die Furchterscheinung
ist entflohn, Und der ewge Abgrund wird
sich füllen; Nehmt die Gottheit auf in
euren Willen, Und sie steigt von ihrem
Weltenthron. Des Gesetzes strenge
Fessel bindet Nur den Sklavensinn, der
es verschmäht, Mit des Menschen
Widerstand verschwindet Auch des Gottes Majestät. Wenn der Menschheit Leiden
euch umfangen, Wenn Laokoon der Schlangen Sich erwehrt mit
namenlosem Schmerz, Da empöre sich der Mensch!
Es schlage An des Himmels Wölbung
seine Klage Und zerreiße euer fühlend
Herz! Der Natur furchtbare
Stimme siege, Und der Freude Wange werde
bleich, Und der heilgen Sympathie
erliege Das Unsterbliche in euch! Aber in den heitern
Regionen, Wo die reinen Formen
wohnen, Rauscht des Jammers trüber
Sturm nicht mehr. Hier darf Schmerz die
Seele nicht durchschneiden, Keine Träne fließt hier
mehr dem Leiden, Nur des Geistes tapfrer
Gegenwehr. Lieblich, wie der Iris Farbenfeuer Auf der Donnerwolke
duftgem Tau, Schimmert durch der Wehmut
düstern Schleier Hier der Ruhe heitres
Blau. Tief erniedrigt zu des
Feigen Knechte, Ging in ewigem Gefechte Einst Alcid des Lebens
schwere Bahn, Rang mit Hydern und
umarmt' den Leuen, Stürzte sich, die Freunde
zu befreien, Lebend in des
Totenschiffers Kahn. Alle Plagen, alle
Erdenlasten Wälzt der unversöhnten
Göttin List Auf die willgen Schultern
des Verhaßten, Bis sein Lauf geendigt ist
- Bis der Gott, des
Irdischen entkleidet, Flammend sich vom Menschen
scheidet Und des Äthers leichte
Lüfte trinkt. Froh des neuen,
ungewohnten Schwebens, Fließt er aufwärts, und
des Erdenlebens Schweres Traumbild sinkt
und sinkt und sinkt. Des Olympus Harmonien
empfangen Den Verklärten in Kronions
Saal, Und die Göttin mit den
Rosenwangen Reicht ihm lächelnd den
Pokal. Goethe, zu dem wir zurückkehren, ist mit der folgenden
Ballade nicht so fern von Schillers entsprechenden Stücken. Und dennoch zieht
sich hier das Lehrhafte, das sich bei Schiller manchmal aufdrängt, ganz
zurück. „Der Gott und die Bajadere“ heißt im Untertitel „Indische Legende“.
Der Text ist im Balladenjahr der beiden Dichter 1797 entstanden. Auch der
Schluß, der am ehesten didaktisch wirken könnte, ist doch vor allem ein
lyrisch-hymnischer Aufschwung entsprechend der eigentümlichen Struktur der
Strophen aus acht vierhebigen auftaktlosen und drei vierhebigen auftaktigen
daktylischen Versen, die durch den Schlußreim mit dem ersten Teil der
Strophen verbunden werden. DER GOTT UND DIE BAJADERE Indische Legende Mahadöh,
der Herr der Erde, Kommt
herab zum sechsten Mal, Daß
er unsersgleichen werde, Mit
zu fühlen Freud und Qual. Er
bequemt sich, hier zu wohnen, Läßt
sich alles selbst geschehn. Soll
er strafen oder schonen, Muß
er Menschen menschlich sehn. Und hat er die Stadt sich
als Wandrer betrachtet, Die Großen belauert, auf
Kleine geachtet, Verläßt er sie abends, um
weiter zu gehn. Als
er nun hinausgegangen, Wo
die letzten Häuser sind, Sieht
er, mit gemalten Wangen, Ein
verlornes schönes Kind. Grüß
dich, Jungfrau! - Dank der Ehre! Wart,
ich komme gleich hinaus - Und
wer bist du? - Bajadere, Und
dies ist der Liebe Haus. Sie rührt sich, die
Zimbeln zum Tanze zu schlagen, Sie weiß sich so lieblich
im Kreise zu tragen, Sie neigt sich und biegt
sich und reicht ihm den Strauß. Schmeichelnd
zieht sie ihn zur Schwelle, Lebhaft
ihn ins Haus hinein. Schöner
Fremdling, lampenhelle Soll
sogleich die Hütte sein. Bist
du müd, ich will dich laben, Lindern
deiner Füße Schmerz. Was
du willst, das sollst du haben, Ruhe,
Freuden oder Scherz. Sie lindert geschäftig
geheuchelte Leiden. Der Göttliche lächelt; er
siehet mit Freuden Durch tiefes Verderben ein
menschliches Herz. Und
er fordert Sklavendienste; Immer
heitrer wird sie nur, Und
des Mädchens frühe Künste Werden
nach und nach Natur. Und
so stellet auf die Blüte Bald
und bald die Frucht sich ein; Ist
Gehorsam im Gemüte, Wird
nicht fern die Liebe sein. Aber, sie schärfer und
schärfer zu prüfen, Wählet der Kenner der Höhen
und Tiefen Lust und Entsetzen und
grimmige Pein. Und
er küßt die bunten Wangen Und
sie fühlt der Liebe Qual, Und
das Mädchen steht gefangen, Und
sie weint zum erstenmal; Sinkt
zu seinen Füßen nieder, Nicht
um Wollust noch Gewinst, Ach!
und die gelenken Glieder, Sie
versagen allen Dienst. Und so zu des Lagers
vergnüglicher Feier Bereiten den dunklen
behaglichen Schleier Die nächtlichen Stunden,
das schöne Gespinst. Spät
entschlummert unter Scherzen, Früh
erwacht nach kurzer Rast, Findet
sie an ihrem Herzen Tot
den vielgeliebten Gast. Schreiend
stürzt sie auf ihn nieder, Aber
nicht erweckt sie ihn; Und
man trägt die starren Glieder Bald
zur Flammengrube hin. Sie höret die Priester,
die Totengesänge, Sie raset und rennet und teilet
die Menge. Wer bist du? was drängt zu
der Grube dich hin? Bei
der Bahre stürzt sie nieder, Ihr
Geschrei durchdringt die Luft: Meinen
Gatten will ich wieder! Und
ich such ihn in der Gruft. Soll
zu Asche mir zerfallen Dieser
Glieder Götterpracht? Mein!
er war es, mein vor allen! Ach,
nur Eine süße Nacht! Es singen die Priester:
Wir tragen die Alten, Nach langem Ermatten und
spätem Erkalten, Wir tragen die Jugend,
noch eh sies gedacht. Höre
deiner Priester Lehre: Dieser
war dein Gatte nicht. Lebst
du doch als Bajadere, Und
so hast du keine Pflicht. Nur
dem Körper folgt der Schatten In
das stille Totenreich; Nur
die Gattin folgt dem Gatten: Das
ist Pflicht und Ruhm zugleich. Ertöne, Drommete, zu
heiliger Klage! O nehmet, ihr Götter! die Zierde
der Tage, O nehmet den Jüngling in
Flammen zu euch! So
das Chor, das ohn Erbarmen Mehret
ihres Herzens Not; Und
mit ausgestreckten Armen Springt
sie in den heißen Tod. Doch
der Götter-Jüngling hebet Aus
der Flamme sich empor, Und
in seinen Armen schwebet Die
Geliebte mit hervor. Es freut sich die Gottheit
der reuigen Sünder; Unsterbliche heben
verlorene Kinder Mit feurigen Armen zum
Himmel empor. In den neunziger Jahren
ist Goethe ebenso als Mann der Verwaltung wie als Dichter des „Wilhelm
Meister“, von „Hermann und Dorothea“, des ersten Faustteils, der Balladen
tätig. Auch seine zentrale wissenschaftliche Bemühung, die „Farbenlehre“,
beschäftigt ihn. Die eigentliche Lyrik tritt hingegen zurück. In den ersten Jahren des
19. Jahrhunderts stagniert die dichterische Produktion überhaupt. Schiller
stirbt, Goethe kränkelt viel. Aus dieser Zeit sollen dennoch zwei Gedichte
Goethes vorgestellt werden, beide erstmalig 1803 veröffentlicht, das eine
eine kosmische Vision entwerfend, das andere Kosmisches und Ewiges mit dem
Schlafe verbindend, das erste von großem rhythmischem, das zweite von ebenso
großem klanglich-musikalischem Reiz. WELTSEELE Verteilet euch nach allen
Regionen Von diesem heilgen
Schmaus! Begeistert reißt euch
durch die nächsten Zonen Ins All und füllt es aus! Schon schwebet ihr in
ungemessnen Fernen Den selgen Göttertraum, Und leuchtet neu,
gesellig, unter Sternen Im lichtbesäten Raum. Dann treibt ihr euch,
gewaltige Kometen, Ins Weit und Weitr hinan; Das Labyrinth der Sonnen
und Planeten Durchschneidet eure Bahn. Ihr greifet rasch nach
ungeformten Erden Und wirket schöpfrisch
jung, Daß sie belebt und stets
belebter werden Im abgemeßnen Schwung. Und kreisend führt ihr in
bewegten Lüften Den wandelbaren Flor Und schreibt dem Stein in
allen seinen Grüften Die festen Formen vor. Nun alles sich mit
göttlichem Erkühnen Zu übertreffen strebt; Das Wasser will, das
unfruchtbare, grünen, Und jedes Stäubchen lebt. Und so verdrängt mit
liebevollem Streiten Der feuchten Qualme Nacht;
Nun glühen schon des
Paradieses Weiten In überbunter Pracht. Wie regt sich bald, ein
holdes Licht zu schauen, Gestaltenreiche Schar, Und ihr erstaunt, auf den
beglückten Auen, Nun als das erste Paar, Und bald verlischt ein
unbegrenztes Streben Im selgen Wechselblick. Und so empfangt mit Dank
das schönste Leben Vom All ins All zurück. NACHTGESANG O gib, vom weichen Pfühle,
Träumend, ein halb Gehör! Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du
mehr? Bei meinem Saitenspiele Segnet der Sterne Heer Die ewigen Gefühle; Schlafe! was willst du
mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich, hoch und hehr,
Aus irdischem Gewühle; Schlafe! was willst du
mehr? Vom irdischen Gewühle Trennst du mich nur zu sehr,
Bannst mich in diese
Kühle; Schlafe! was willst du
mehr? Bannst mich in diese
Kühle, Gibst nur im Traum Gehör. Ach, auf dem weichen
Pfühle Schlafe! Was willst du
mehr? (Die erläuternden Anmerkungen zu dem Kapitel Klassik erscheinen
in der Nummer 27) VON DER GEGENWART Gestern Wie immer „Der Himmel öffnete seine
Schleusen“. „Das ersehnte Naß“. „...wachsender
Abendmahlstrend“. (Westf. Nachrichten 14.7.76) Ein Rundfunkmoderator: „Da
gibt es Beaumarchais’ gesellschaftskritischen ‚Tollen Tag’ und dann ist
daraus eine hübsche Oper geworden.“ (WDR 3 (?),1.9.76) Unterbrechung Bei der Sendung „Mikado“
im ersten Fernsehen geht es um Fernsehkommentare. Wie wird man
Fernsehkommentator? Herr Gressmann: „Ich wurde
vom Zeitungs- zum Fernsehkommentator dadurch, daß ich zum Fernsehen ging.“ Herr Walden artikuliert
die Frage nach der Legitimation. Er beantwortet sie selbst. „Es gibt keine Legitimation. So ist es. Das
Publikum kann mich [beim Fernsehen!] auspfeifen. Der Journalist arbeitet ohne
Netz.“ Herr Hübner: „Was wäre
dazu die Alternative ? Man müßte wählen oder delegieren. Schlußfrage: „Können wir
uns im Fernsehen die Meinung leisten, die wir uns auch am Stammtisch, in der
Familie leisten?“(12.9.76) Wie immer (Fortsetzung) Schluß einer
Fernsehreportage zu Grabbes 175. Geburtstag. Der Moderator: „Sehen Sie,
der Mime und die Nachwelt“. (15.12.76) „Jimmy Carter ist ein
Mann, der aus der religiösen Ecke kommt“. (A.C. Springer,
ZDF-Magazin 31.8.77) „Die Bürger stehen vor
einem Berg, den sie nicht mehr durchschauen können.“ (D. Kronzucker, ZDF
20.4.78) „Parteienlandschaft“. „Bürde des Amtes“. „Talsohle“. (W. Scharlau
in „Panorama“ 6.6.78) „Unser großer Kollege
Daumier“. (Nino Erné in „Heute“ 25.6.78) „Diesmal ist der Ärger
bereits derartig vorgekaut und vorprogrammiert, daß man die neue Devise des
inzwischen abgebrannten Kerzenstummels der Nordsüd-Lichter bereits auf
Tonbänder spulen kann...“ (Westfälische Nachrichten 22.6.79) „Johannes Paul zwei“. (WDR
15.12.81) Im Kommentar und in den
Nachrichten wird vom Tode der Prinzessin
Gracia Patricia von Monaco gesprochen (WDR – Nachrichten 15.9.82) Friedrich Nowotny: „Die
Geschichte hat den großen Mantel, der über vieles hinweggeht“.(ARD 28.9.82) „Sie blieben mit Pauken
und Trompeten an der 5% - Grenze kleben“. (ARD - Tagesthemen
14.9.83) „...bleiernes
Dauerkarussell“. (ARD -Tagesthemen 21.11.83) „Die Regierung Tunesiens hat
verantwortungslose Elemente für die Unruhen verantwortlich gemacht“. (ARD
–Tagesthemen 5.1.84) Moderator: „Wer ist schon
unfehlbar. Nicht einmal wir vom öffentlich – rechtlichen Fernsehen“. (ARD Tagesthemen 12.3.84) „Wir können das nur in
Ordnung bringen, indem wir den ‚Stern’ so machen, wie wir ihn immer
gemacht haben: mit absoluter Sorgfalt“. (Henri Nannen, ARD: “Deutschland –
dein Stern“ 7.2.85) „Nannens
Unbedenklichkeit“. (ARD, „Deutschland – dein Stern“ 7.2.85) Aus alten Blättern Nichts ist so alt wie die
Zeitung von gestern, wird gesagt. Sagen das Journalisten, weil sie nicht
möchten, daß man gestrige, gar vorgestrige Zeitungen heranzieht?, Aber wir
haben nichts anderes, solange sich die Historiker nicht daran machen, einige
Jahre, Jahrzehnte zusammenzufassen. Für das sogenannte Aktuelle, von dem wir
nicht wissen, wann es beginnt und endet, und erst recht nicht für das, das
wir nicht benennen können: das vor dem Aktuellen, von den Journalisten um des
Aktuellsten willen Vernachlässigte. Es steht in den Blättern, die wir
gemeinhin in die Tonne werfen, weil wir dazu erzogen sind, nur die News zu
berücksichtigen. Aber in den Olds kann man
auch das aufsuchen, was uns beim Aktuellen gar nicht so sehr auffällt, wenn wir nämlich allein
die News und ihre daraus gedrechselten stories beachten und bewundern, und
zwar so lange, bis wir neue News oder ältere, die wir kennen, neu erzählt
bekommen. Schauen wir, wie das
Gestrige damals erzählt wurde, wobei wir das Gestrige um 2006, mithin vor ca
fünf Jahren beginnen lassen. „Der Spiegel“ spricht in
einer Geschichte, die von Günter
Grass berichtet, aber auch von Walter Höllerer, Peter Wapnewski und vielen
anderen (Nr. 34/2006), von der sehr
zweifelhaften „Wahrhaftigkeit, Glaubwürdigkeit und moralischen Legitimität
von Redehäuptlingen“ (S.66), die ihre Zugehörigkeiten zu Nazi-Organisationen
jahrzehntelang verschwiegen hätten. Und er tut recht daran. Wenn das aber
so ist, dann ist doch auch nach der „Lebensleistung“ der Grass und Konsorten
zu fragen, nach der die „Spiegel“-Leute ausdrücklich nicht gefragt haben.
Denn wie weit hat dieses Verschweigen zu der Stellung beigetragen, die sie
als „Redehäuptlinge“ einnahmen und die sie in die Schar der ‚existentiellen
Opportunisten’ eingereiht hat, zu der sie wie 90 % der Deutschen dann
gehörten. Und hätte ihnen das die Anerkennung bis zum Nobelpreis gebracht?
War der eine Roman von Grass überhaupt so viel wert? Mußte nicht das
politische Edelmenschentum dazu kommen? In Nummer 19/2007 erzählt
Benjamin von Stuckrad-Barre, von dem man sonst kaum etwas im „Spiegel“ liest,
vom Leidensweg Kempowskis, für dessen Fortsetzung „Leute“ wie Grass schon zu Zeiten gesorgt haben, als Bautzen
zwar längst hinter Kempowski lag, aber er mit der Zulassung zum „linken“
Literatur-Klüngel nicht rechnen
durfte. Schlimmer war, daß „Leute“ nicht allein „gern, oft und mit Genuss
etwa Christa Wolf und Günter Grass“lasen, sondern auf Nachfrage zugaben,
„keine einzige Zeile Kempowski je gelesen zu haben“ (S. 171). Denn dann
hätten die „Leute“ statt der fast schon offiziellen Antifaschismus-Literatur
die Romane der „Deutschen Chronik“
gelesen, die sie von der entsetzlichen Gemütlichkeit der deutschen Familie,
vor allem von deren Geplausch vielleicht würde überzeugt haben. Danach kommen gleich die Finanzmarkt-Ereignisse,
denen gegenüber die Nazi-Geschichten sehr alte Hüte sind. Bevor jene aber
noch das tägliche oder wöchentliche Blatt beschäftigen, sagt uns der „Analyst
Joachim Goldberg“ in der FAZ vom 1.2.2008,
daß die Leute oder „die Menschen“, wie alle Tieferblickenden die anderen
nennen, immer aus dem Bauch handeln und nie aus wissenschaftlichen Gründen.
Damit waren die Finanzpraktikanten alle Schwierigkeiten los, und man konnte
dem Jahr 2008 mit ruhigem Gemüt entgegensehen. So Anfang Oktober, also in
Nummer 40/2008, berichtete der „Spiegel“ über den „Offenbarungseid“, den er
aus der „Bankenkrise“ herauslas und
mit heftigen Worten überschrieb: „amerikanische Vorherrschaft“,
„Finanzmärkte(n)“, „Weltpolitik“, „Rezession“, „Turbokapitalismus“,
„Neuordnung“. Das begann mit einem Nachruf für George W. Bush, einen
Armleuchter, von dem man in den vergangenen Jahren gern einmal gelesen hätte,
wie er überhaupt zum Mitspieler um das Präsidentenamt hatte werden können. Er
redete vor der UNO zwar nicht über
die Nazis, aber über den Terrorismus, von dem er „noch immer“ sprach „und nicht vom Weltthema“. „Absurd,
absurd, absurd“, habe „ein deutscher Diplomat“ gesagt, eine Französin beim
Kaffee habe von einem „Mann von gestern“ gesprochen, Bush sei „ausgelacht“
worden. Heute darf wieder vom
Terrorismus gesprochen werden. Damals gingen Lehmann
Brothers in die Pleite, von denen heute niemand mehr spricht. Damals begann
es mit dem „Preisverfall auf dem amerikanischen Immobilienmarkt“, der den
Politikern anzulasten sei, „die die Gefahr nicht kommen sahen“ und „den
Wirtschaftsführern, die [allen] eine Scheinwelt der Prosperität vorgaukelten“ (S. 22) – und wie sehr haben die
großen Blätter davor gewarnt und die Wirtschaftsweisen natürlich auch: „an
Warnungen hat es jedenfalls nicht gefehlt, mahnende Stimmen gab es viele“ (S.
28). So die von Hans-Werner Sinn, dem Chef des „Münchner Ifo-Instituts“, der
von einer „sehr besorgniserregenden Situation“ sprach. Das und vieles andere
mehr haben die Herren Beat Balzli, Klaus Brinkbäumer, Franz Hornig, Hans
Hoyng, Armin Mahler, Alexander Neubacher, Wolfgang Reuter, Christoph Pauly
und Michael Sauga in wundervoller Diktion bedeutet. Und der damalige deutsche
Finanzminister Steinbrück suchte sprachlich auf der Höhe der Analysen zu
bleiben. Er sagte: „Die Finanzarchitektur wird sich global verändern“
(während andere sagten: alles wie früher), er sagte: „All das illustriert ein
Erdbeben“ (während andere sagten: das Erdbeben war in Haiti), und er sagte,
daß der US-Patient „mit einer Lungenentzündung auf der Intensiv-Station“
liege (während andere sagten: das sei nur der arme Patient, der sich sowieso
keine Intensiv-Station leisten könne). In Nummer 41/2008 des
„Spiegel“ lasen wir Schaurigschönes unter Überschriften wie „Angst vor der
Apokalypse“, in den Untertiteln „Mit der spektakulären Rettung der Hypo Real
Estate konnte der Kollaps der deutschen Kreditwirtschaft gerade noch
verhindert werden...Die Finanzkrise bedroht das Herz der deutschen
Wirtschaft, die Bürger fürchten um ihr Geld.“(S.53) „Auf einem sinkenden
Schiff.“(S.58) „Das verlorene Jahrzehnt.“(S.62) Das verstehen wir natürlich
heute gar nicht mehr, denn es geht uns so gut wie nie, und wir haben wieder
Zeit für den „Höhenrausch der Ökopazifisten“und „die neue deutsche
Volkspartei“, nämlich die Grünen, und für die SED-haften Portraits von Frau Künast und Herrn Trittin und für
Peter Sloterdijk und den Philosophiehistoriker Kurt Flasch , der über
mittelalterliche Denker nachdenkt.„Wer kann die Krise noch stoppen? Ist sie
überhaupt zu stoppen?“ fragte der „Spiegel“ rhetorisch Mitte Oktober 2008 in
Nummer 42, auf S. 23. Es herrsche „ein heilloses Durcheinander“(S.27), sagte
er und müßte heute sagen, daß angesichts der Aufträge ein ‚heiliges
Durcheinander’ herrsche. Aber schon damals („Der Spiegel“41/2008. S.51)
grinsten die Banker Ackermann, Weber, Müller und Walter. Die persönlichen
wirtschaftlichen Verhältnisse, meinten nur 8 % bei einer Spiegel-Umfrage
(a.a.O.), würden sich verbessern. Selbst der grinsende Müller verstand den
Markt, also die Welt, mit Hebbels Meister Anton zu sprechen, nicht. Heute verstehen wir die
Banken wieder, wenn auch die Landesbanken noch nicht so ganz, und die
Wirtschaftswissenschaftler, z.B. Herrn Sinn, und vor allem die Bundesbahn,
die nur bei Stuttgart 21 nicht so ganz verständlich ist. Nachdem wir auch die
Päderastien in der katholischen Kirche und in der Odenwaldschule auf diese
und jene Weise überstanden: haben, so daß die Blätter ihren Antiklerikalismus
wieder betreiben können, während die Odenwaldschule schon dadurch gerettet
erscheint, daß man ihre ideologisch unterfütterten Mißbräuche vergessen hat.
So können sich die deutschen Wirtschaftswissenschaftler bspw. der deutschen
Jugend zuwenden und die Hypo Real Estate der deutschen Bundesbahn, wenn bei
ersterer nicht die Forderung des liebenswürdigen, nur ein bißchen dummen
Herrn Funke wäre, der ein paar Millionen will, die aber angesichts der
benötigten und beschafften hundert Milliarden ein Klacks sind, der sich
finden wird. Wie auch der „Bonus für Mehdorn“, der in Nummer 44/2008 des
„Spiegel“ erörtert wurde. Und in Nummer 45 sagte der alte „Autor
Enzensberger“: Was die „periodischen Krisen“ des Kapitalismus betreffe, so
hätte „ohne sie ... dieses ökonomische System“, also das „heillose Durcheinander“,
„nie dazugelernt“(S.77). Aber, sagt er auch, denn er ist ein kluges
Bürschchen, die Deutschen, die man überall auf der Welt antreffe, wollten
nicht einsehen, daß sie in einem „Narrenparadies leben“. Da könnten doch die Herren
Beat Balzli, Klaus Brinkbäumer, Jochen Brenner, Ulrich Fichtner, Hauke Goos,
Ralf Hoppe, Frank Hornig und Ansbert Kneip zustimmen, obwohl sie in Nummer
47/2008 des „Spiegel“ unter dem Titel „Der Bankraub“ schreiben, schon 1998
seien die Rating-Leute „von den
Emittenten der Wertpapiere selbst bezahlt worden“ (S.50), daß die
Landesbanken komische Geschäfte
machten und die Hypo Real Estate im
„globalen Wettbewerb um...riskante renditestarke Papiere mitmischen“ wollte
(Anfang 2009 nennt der „Spiegel“ sie ein „schwarzes Loch“ und zeigt den
lieben Herrn Funke in der Haltung eines Ministranten.).Zum Schluß des langen
Textes schreiben sie: Notenbanken und Regierungen wehrten sich mit „immer neuen Milliarden, mit Billionen gegen
das Platzen der finanziellen Superblase. Als wäre es eine letzte große Wette
auf den Erhalt und gegen den Untergang der bestehenden Weltordnung“.( S. 80). „Freunde, nicht diese
Töne, sondern ... freudenvollere laßt uns anstimmen.“ Die Deutschen fahren
wieder mit dem Auto und der Bundesbahn, in der sie allerdings unter Umständen
ersticken, sie fliegen, sie schippern mit Riesenkähnen, die jeweils eine
kleine Stadt aufnehmen könnten. In Nummer 51/2008 des
„Spiegel“ werden die Minus-Veränderungen der PKW-Neu-Zulassungen registriert:
alle nennenswerten Autofirmen hatten in Deutschland im Oktober/November 2008
z.T. erheblich verminderte Zulassungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im
ganzen waren es im November 2008 17,7 % weniger als im gleichen Monat des
Vorjahrs. Im Dezember 2008 wird für 2009 ein Minus von
2,2% des Bruttoinlandsprodukts prognostiziert, im Jahr 2010 wird ein Plus von 3,7,% festgestellt. Spätestens heute fahren so
viele Autos zu jeder Tageszeit auf Autobahnen und Straßen, daß niemand mehr
die Straßen zu überqueren wagt, es sei denn an einer Ampel. Aber Adolf Merckle, einer
der reichsten Deutschen, wirft sich Anfang 2009 vor einen Zug. Und Herrn
Mehdorn, der die Bundesbahn zu einem „Eckstein“ (wie wahr!) „der
Verläßlichkeit in unserem Land“ gemacht hat, wie Herr Held in der „Welt“ vom
1. April 2009 (ach, daran liegt es)
schrieb. „Die Züge, die wir in den
Bahnhöfen einrollen und abfahren sehen, sind für uns ein Zeichen, daß das
Leben trotz aller Markteinbrüche und Regierungsschulden weitergeht“ (S. 7) Es
steht also schlecht mit der Wirtschaft, aber die Bundesbahn mit Herrn Mehdorn
macht es gut, der überhaupt, sagt Herr Pauls per e-mail, „einer der fähigsten
integren Manager, die wir haben,“ ist. Und dafür soll er auch einen Bonus
kriegen („Spiegel“ 44/2008, S. 15). Wie aber steht es um die
Klimakrise und die Bildungskrise und um Afghanistan und den Irak und um den
Frieden im Nahen Osten und um die
Migration? Und dann die Sorgen, die sich der „Spiegel“ um den Papst aus
Deutschland macht? Nun kommt vielleicht das „schwierigste Jahr in der
Geschichte der Bundesrepublik“, sagt der „Spiegel“ für 2009 voraus (Nummer 1,
S.16), der auch, und zwar in Nummer 6, ab S. 75 über den „Aufstieg und
Niedergang der Hypo Real Estate“ schreibt. Aber zunächst wird noch
der Bundespräsident gewählt, zu dem u.a. auch eine Frau Gesine Schwan (wer ist das ?) werden will.
Darüber macht sich am 22. Mai 2009 ein Herr Günter Bannas in der FAZ Gedanken. Um etwa diese Zeit
schreibt Herr Hintermeier in der FAZ
über Gerhard Henschels Kempowski-Biographie. Von diesem wird u.a. die
Bemerkung zitiert, daß von „Christa Wolfs Edelkitsch auf lange Zeit nichts
bleiben wird“ (20. Mai 2009, S. 32). Manches wird auch dazu
gesagt, daß der Polizeibeamte Kurras, der am 2. Juni 1967 Benno Ohnesorg in
Berlin erschoß, kein ‚Faschist’, sondern ein ‚Antifaschist’, nämlich Mitglied
der SED war. Also war alles schon schräg, als unsere Geschichte mit den
sogenannten Achtundsechzigern begann. Aus dieser Zeit stammt
etwas, das Seltenheitswert in den Blättern hat, auch wenn es durch eine der zahllosen Preisverleihungen in Deutschland ausgelöst worden ist. Dem
Kardinal Lehmann, dem früheren evangelischen Kirchenpräsidenten Steinacker,
dem Mitglied des jüdischen Zentralrats Salomon Korn und dem schiitischen Gelehrten Kermani sollen der Hessische
Kulturpreis verliehen werden. Kermani bekennt in einem Aufsatz in der „Neuen
Zürcher Zeitung“ seine Aversion gegen
das christliche Kreuz, die er aber bei Betrachtung eines Kreuzigungsbildes
von Guido Reni verloren habe. Christliche, jüdischer und muslimischer
(künftige) Preisträger stoßen aufeinander. Und nun gibt es in den Blättern
Artikel über Artikel zum christlichen Kreuz. Allein in der FAZ an zwei Tagen
drei Artikel: von einem früheren katholischen Theologen und einem
Islamkundler, die beide Journalisten bei der FAZ sind, und vom Rabbiner der
jüdischen Gemeinde Wiesbaden. Das Thema wird den „Leuten“ vorgelegt, die sich
v.a. für Fußball, für das Wetter, für Reisen und für Shopping interessieren,
zu dem in allen Blättern durch
Annoncen aufgefordert wird, die textuell und kontextuell v.a. aus Schwindel
gemacht sind. Die aber brauchen die Blätter, um zu bestehen, sie würden
sagen: um ihrer Aufklärungspflicht zu genügen. Als geltende Theologie des
Kreuzes wird von Daniel Deckers geschrieben: Gott habe im Kreuzestod Christi
die Menschen mit sich versöhnt. Der Islamkundler sagt, daß auch der Islam den
Propheten Jesus kenne und hoch schätze, der aber nach dem Koran nicht am
Kreuz gestorben sei, sondern nach verbreiteter Ansicht von Palästina in den
Osten gewandert und in der Stadt
Srinagar in Kaschmir hochbetagt
verschieden sei. Für den Rabbiner aber ist es eine Zumutung , dankbar dafür
sein zu sollen, daß Christen unter Verschweigung des Kreuzes mit ihm reden. Das ist immerhin etwas,
aber es beschäftigt unter 10.000 allenfalls einen, und für den macht man
nicht die Spalten auf. Selbst die Finanz-
und Bankenkrise kümmerte niemanden ,
es sei denn , er habe wie Frau Braun, die durch die Beratung eines Betreuers von der Deutschen Bank 1 1/2 Millionen Euro verloren hat,
jenem vertraut. Aber außer Frau Braun und einigen tausend Vertrauenden beschwert es keinen, was da passiert ist.
Und ist etwas passiert ? Stimmt das, was im „Spiegel“20/2009 Cordt Schnibben
miteilt: „Wer immer mit wem...von Oktober an regiert, er wird eine kaputte
Republik regieren: fünf Millionen Arbeitslose (in Wahrheit heute drei
Millionen), Rekordschulden (des Staates? Das macht niemanden unruhig),
Sozialabbau (du liebe Güte)“ (S. 109). Was stand gestern am 15.11.10 im Blatt? Daß der Aktienhändler Tobias
Brosler „mit Hilfe befreundeter
Börsen-Journalisten die Kurse von mindestens 20 Firmen manipuliert und viele
Kleinanleger ruiniert hat“, nämlich bei gutgehenden Börsengeschäften. Und daß
„Mitarbeiter der jüdischen Claims Conference in den USA“ „offenbar deutsche
Entschädigungsgelder für Holocaust-Überlebende veruntreut“ haben. („Der
Spiegel“ Nummer 46/2010, S. 9). Welcher Nachricht, welcher Meinung können wir
vertrauen? Oder sollen wir nur „Denkanstöße“ bekommen, die uns die Annoncen,
von denen die Blätter leben, austreiben wollen? Aus einem ganz alten Blatt „Seit Jahren wird in
Parlamentskreisen, hoffend und bangend, von einer bevorstehenden
P r e s s e
r e f o r m gesprochen. Die wahre
Pressereform, die wir zum Wohl einer verschüchterten, in Furcht vor der
Druckerschwärze erzogenen Oeffentlichkeit herbeisehnen, ist die
R e f o r m d e s
S t r a f g e s e t z e s.“ (Karl Kraus in Die Fackel Nr.95 Mitte
Februar 1902, S.6) „Im letzten Frühjahr hat
die liberale Presse Wiens, um die Rennen von Karlsbad nicht zu stören, die Ankunft des Scharlach
im fashionablen Curort todtgeschwiegen. Jetzt schreckt sie die
Wiener mit dem Typhus und schickt sie
an die Riviera [wo die Blattern herrschen].“ (Karl Kraus in Die Fackel Nr.96 Ende Februar 1902;S
4) „Die ordentlichen Gerichte
passen den Herren nicht. Erstens, weil sich vor ihnen manchmal, wie Herr
Singer [Chefredakteur des Neuen Wiener Tagblattes] selbst zugibt, der Spieß
umdreht und aus dem Kläger ein Angeklagter wird, und zweitens, weil überhaupt
die staatliche Justiz vor dem Bankerott steht, seitdem der Oberste
Gerichtshof sich vermessen hat, das bekannte Urtheil in Sachen der „Ehre der
Zeitung“ zu fällen. Herr Singer sagt’s rund heraus: ‚Wir selbst müssen aus
unserer Mitte eine oberste Instanz schaffen, denn – der folgende Satz ist
wortwörtlich citiert – ‚in einem Lande, das ich nicht näher zu bezeichnen
Gründe habe, hat sich jüngst erst ein Fall ereignet, der darthut, wie
nothwendig die Schaffung eines
solchen internationalen Gerichtshofs in Presseangelegenheiten geworden ist,
und wie nothwendig es ist, daß er gerade aus Journalisten zusammengesetzt
werde...’ Ja, denn so weit ist es
vielfach gekommen, daß staatliche Gerichtshöfe mit wahrhaft haarsträubenden
juristischen Auslegungen Urtheile in Presseangelegenheiten fällen, die leicht
zur stabilen Praxis werden können, wenn nicht eben von unserer Seite ein
Gegengewicht geschaffen wird... Von dem internationalen Ehrengerichtshof soll
natürlich nur über Beleidigungen von Journalisten judciert werden. Jeder
andere Berufszweig geht leer aus. Da aber den Professoren, den Schustern und
den Dachdeckern die staatlichen Gerichte auch nicht mehr genügen, wird es
nothwendig sein, an die Errichtung internationaler Ehrengerichte in
Angelegenheiten der Professoren, der Schuster und der Dachdecker zu
schreiten. Am weitaus unzufriedensten sind freilich außer den Journalisten
die Taschendiebe und Raubmörder mit der Justiz, und wie notwendig es ist, daß
der Gerichtshof, der über ihre Angelegenheiten verhandelt, gerade aus
Taschendieben und Raubmördern zusammengesetzt werde, leuchtet ein; ist es
doch vielfach so weit gekommen, daß staatliche Gerichtshöfe mit wahrhaft
haarsträubenden juristischen Auslegungen Urtheile in Sachen des Diebstahls
und des Raubmordes fällen, die leicht zu stabilen Praxis werden können, wenn
nicht von den Betroffenen selbst ein Gegengewicht geschaffen wird...“ (Karl Kraus in Die Fackel Nr.111, Ende Juli 1902, S
4 f) Öffentlichkeit
und Privatheit Reinhard
Merkel, eine der Hoffnungen der Strafrechtstheorie, hat im Deutschlandfunk
mitgeteilt, wenn die Neurobiologen Recht hätten mit ihrer Auffassung, daß es
keine Willensfreiheit gebe, jedermann vielmehr so handle, wie er handeln
müsse, dann sei trotzdem das System des Strafrechts, das in der
Willensfreiheit fundiere, weiter als solches zu erhalten, da wir – so seine
Implikation – nichts besseres hätten. Von dieser Art sind die meisten
öffentlich vorgetragenen Argumente in Deutschland, vor allem die journalistischen,
denn „nicht sein kann, was nicht sein darf“ (Morgenstern). So ist die Frage,
ob etwas unsinnig sei oder nicht, gar nicht mehr zu stellen, wenn vorher
darauf hingewiesen wurde, daß die Öffentlichkeit eine Maxime akzeptiere oder
eben nicht. Abgesehen davon, daß die „Hinweisenden“ nicht durch irgendeine
nachprüfbare öffentliche Beauftragung zu solchem Hinweis legitimiert sind,
genügt vielmehr lautes Auftreten in einer journalistischen Publikation statt
jeder Annäherung an einen Öffentlichkeitsbeleg. Doch
ist dies nur die eine Seite des Problems. Denn „die Menschen“, von denen die
Politiker sprechen, wenn sie andere meinen, obwohl sie durch solche
Zuschreibungen sich selbst als Nichtmenschen, ja als Unmenschen
qualifizieren, sind trotz der Prägung durch journalistische Jargons seit
längerem dazu übergegangen, sich um diese „Hinweise“ im sogenannten
demokratischen Diskurs nicht mehr zu kümmern. Sie merken vielmehr, daß da
eine besondere Klasse von geläufigen Schwätzern herangewachsen ist, die
beanspruchen zu bestimmen, was zum demokratischen Diskurs gehöre und was
nicht. Die Klasse der geläufigen Schwätzer gliedert sich nach berufsmäßigen
Journalisten, den in den Journalismus Integrierten, die dies nur sind, um
selbst gedruckt zu werden, und, als Hefe der Klasse; den Leserbriefschreibern
und Forenbeschickern, die etwa den Reflexionshorizont der Fans von
Fußballclubs haben und dem organisierten Journalismus nur dazu dienen, seine
Wirksamkeit zu ‚beweisen’. Sonst interessiert sich niemand mehr für das, was täglich
veröffentlicht wird.(Internet, Fernsehen und Bildblätter sorgen aber dafür,
daß die Halbanalphabeten nachsehen können, ob die Kameras sie gesehen haben,
auch wenn sie dabei fast totgetrampelt wurden.) Im
Zeitalter der ‚totalen Öffentlichkeit’ ist nur ein verschwindend kleiner Teil
von Personen noch als Teilnehmer an jener auszumachen, während die meisten
‚privat’ fühlen, denken und handeln. Das ist nicht nur in der Enthaltsamkeit
von Politik zu erfahren, sondern auch darin, daß z.B. Regelungen der
Straßenverkehrsordnung breit nicht mehr eingehalten werden, insbesondere von
jungen Verkehrsteilnehmern, die mehr und mehr, auch wenn sie nicht
entsprechenden Cliquen angehören, anarchisch handeln. Das ist der Erfolg der
Achtundsechziger, die zwar behaupteten, alles politisieren zu wollen, in
Wahrheit diesen Begriff aber nur benutzten, um ihrem privaten Handeln den
Anschein des Öffentlichen zu geben. Beides
ist sowohl dem Kapitalismus, der in jedem Käufer, um den es hier einzig geht,
auf Individualität pocht, die jener natürlich ganz und gar nicht
repräsentiert, wie dem Sozialismus
eigen, der darauf aus ist, den einzelnen zu fassen, um ihn prügeln zu können.
Was immer man für den Augenblick durchsetzt, ist weder öffentlich noch
privat, sondern nur zu dem Zweck da, was „öffentlich“ oder „privat“ genannt
wird, zugunsten des Kapitals,
zugunsten von sozalistischen Figuren, die durchweg nicht einmal den Rang
vertrottelter Feudaler haben, durchzusetzen. Doch gilt letzteres ebenso für
Kapitalisten vom Schlage des Hypo Real Estate Chefs Funke. Sie gleichen
einander in ihrer Dämlichkeit. Nummer 25 (Juni 2010) s. Archiv INHALT:
VON DER LITERATUR: Deutsche Lyrik, kommentiert: Klassik 1.Teil – Aus dem Phrasenlande. Schöne Geschichten,
Teil IV. VON DER GEGENWART: Notizen – Journalismus – Aus dem Abgrund. VOM
(EINSTIGEN) LEBEN: 1983 und 1984. Die
Nummern 1 – 25 s. Archiv s.
Register der Nummern 1- 25 „Zur Lage der Nation“, hrsg. von Helmut Arntzen |
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